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Glücklich nach der Krise

Bilder im Internet waren entscheidend

Es ist Sommer 2006. In einem Besprechungszimmer der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind sitzt eine junge, feingliedrige Frau. Ein kleiner Bub spielt neben ihr auf dem Fussboden Puzzle. Die junge Frau schildert ihre Situation: Sie sei allein erziehend. Tagsüber bringe sie das Kind in die Kinderbetreuung. Sie arbeite seit einiger Zeit als kaufmännische Angestellte und sei nun erneut schwanger. Der Vater des Kindes wolle jetzt plötzlich nichts mehr von ihr wissen und dränge auf Abtreibung.

Der Frau rollen Tränen übers Gesicht. Nach einem Augenblick fährt sie fort: «Er setzt mich unter Druck und droht sogar mit einem Anwalt. Auch der Arzt macht Druck. Er will, dass ich mich bald entscheide, denn jetzt könne man noch mit der Abtreibungspille abtreiben!» Unter dem Druck dieser Forderungen habe sie im Internet Bilder über Abtreibungen angeschaut. «Das hat mich zutiefst getroffen. Daraufhin haben mir Bekannte empfohlen, Ihnen anzurufen.» Sie sei selber, fährt sie fort, in einer Pflegefamilie gross geworden und habe sich hart durchs Leben kämpfen müssen. Trotz ihrer Not falle es ihr sehr schwer Hilfe anzunehmen. Sie möchte niemandem zur Last fallen. Die Beraterin bespricht sich lange mit ihr, sichert ihr Hilfe zu und gibt ihr Material zum Lesen mit.
 
Ermutigt und gestärkt geht die junge Frau nach Hause. In den folgenden Tagen reicht sie die nötigen Unterlagen zur Kontrolle ein. Daraus ist ersichtlich, dass die junge Frau ihre Notlage ohne Übertreibung geschildert hat. Obwohl sie tüchtig ist, hat sie ein tiefes Einkommen, weil ihr die Diplome fehlen. Die Beraterin sagt ihr nun finanzielle Hilfe für das Kind zu und verspricht ihr auch ein Kinderbett. Zwischen der Beraterin und der jungen Frau entwickelt sich eine herzliche Beziehung. Während der ganzen Schwangerschaft finden immer wieder Kontakte statt. Anfangs 2007 kommt es zur Geburt. Alles geht gut: Ein Mädchen erblickt das Licht der Welt. Die Mutter fühlt sich glücklich und stark. Sie hat zum Kind Ja gesagt und weiss, dass das der richtige Weg ist.