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Hilfe für Mütter in Not
Bei der SHMK: Auch nach der Geburt kann Beatrix mit der Hilfe der Stiftung rechnen. – Foto: SHMK

Rat und Hilfe finden, ohne verurteilt zu werden

Beatrix D. (37) und ihr Mann kommen mit ihren beiden Kindern mehr schlecht als recht durchs Leben. Die kleine 3-Zimmer-Mietwohnung verschlingt fast einen Drittel des Einkommens. Als Putzfrau kann die Mutter nicht viel zum Familienbudget beitragen. Wegen panikartiger Anfälle ist sie zudem schon länger in Behandlung.

In dieser Lage wird die bedrängte Familienmutter schwanger. Das ist nicht machbar, denkt sie. Zweifel an sich selbst steigen in ihr auf und Angst, von den Verwandten mit Vorwürfen überhäuft zu werden: Was könnt ihr mit euren mickrigen Finanzen und den psychischen Problemen den Kindern noch geben?! In solcher Not stellt sie sich Abtreibung als Ausweg vor.

Dann stösst Beatrix beim Surfen im Internet auf eine Seite der SHMK, die darstellt, wie sich das ungeborene Kind entwickelt. Sie beginnt an der Abtreibung zu zweifeln. Schliesslich ringt sie sich durch, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und die auf der Seite angegebene Help- Gratisnummer zu wählen.

Eine Beraterin der SHMK stellt sich vor. Von ihr erfährt die Schwangere: Wie drückend fi nanzielle Sorgen auch sein mögen, sie sollen nicht darüber entscheiden, ob ein Kind leben darf! Die Beraterin spricht mit Beatrix über Lösungen und zeigt ihr, wie die SHMK dabei mitwirkt. Zur Sprache kommen auch gesundheitliche Probleme, die sich nach einer Abtreibung einstellen könnten – gerade auch, wenn die Schwangere bereits psychisch leidet.

Dass die SHMK auch nach der Geburt mit den betroffenen Müttern in Kontakt bleibt und die Hilfe weiterträgt, macht Beatrix besonders Mut. Sie merkt, dass sie ein Hilfswerk gefunden hat, das für Fälle da ist wie der ihrige. Zur genaueren Abklärung der Hilfeleistungen sendet sie der SHMK die erforderlichen Unterlagen. Nach deren Prüfung stellt die Beraterin eine starke Hilfsbedürftigkeit fest. Sie stellt Beatrix in Aussicht, für eine genügend lange Zeit die Kosten des Kindes zu übernehmen.

Doch gesundheitliche Probleme machen Beatrix in der kommenden Zeit noch vermehrt zu schaffen. Oft bleibt sie zwei bis drei Nächte hindurch wach. Hinzu kommt, dass ihr Mann jetzt Kurzarbeit mit Lohnkürzung in Kauf nehmen muss, weil es zu wenig Arbeit in der Firma gibt. Sie wird von Zweifeln hin und her gerissen. Kann sie es schaffen? Die Beraterin bleibt mit ihr im Gespräch. Beatrix gewinnt vertrauen und die Überzeugung, dass sie mit der von der SHMK in Aussicht gestellten Hilfe die Situation in den Griff bekommt. Darauf will sie es mit dem dritten Kind definitiv wagen. Und wer wagt, gewinnt: Prompt findet sie kurz vor der Geburt eine 4-Zimmer-Wohnung, die sie auch zugesagt bekommt.

Als Beatrix einen Buben zur Welt bringt, sind die Eltern trotz der Schwierigkeiten überaus glücklich. Dem Baby geht es gut. Selbst der Wermutstropfen einer unerwarteten Krankenkassenrechnung, die sie nicht bezahlen können, trübt das Familienglück nicht, denn die SHMK übernimmt sie. Und als es endlich ans Umziehen geht, steht der Zügelwagen parat: unterstützt durch die Stiftung.

Ein schönes Ereignis für die Beraterin ist der Besuch der nunmehr 5-köpfi gen Familie bei der SHMK. Während Beatrix wunderschöne Kinderkleider ausliest, darf die Beraterin das Baby auf dem Arm halten und den anderen Beraterinnen zeigen. Beatrix dankt nochmals herzlich für all die Unterstützung. So etwas habe sie nicht für möglich gehalten, als sie zum ersten Mal die Notrufzentrale angerufen hat. «Ich weiss gar nicht, wie ich auf die Idee kam, abzutreiben. Was ist das für ein gutes Hilfswerk! Ich spürte damals: Es gibt doch jemand, mit dem ich über meine Probleme reden kann, ohne dass er mich verurteilt.»