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Zufriedene Frau
In einem Restaurant trifft sich Sandra mit einer Beraterin der SHMK. Das Gespräch eröffnet ihr den Weg zu neuen Perspektiven für ein Leben mit ihrem Kind. Foto: coloroftime/E+/Getty

Sandra: «Das Beste, was mir im Leben passiert ist!»

Nach dem Tod ihres Vaters nimmt das Leben für Sandra (22) eine drastische Wende: Ihre Mutter, an der sie immer viel Halt gefunden hat, wird krank und leidet an schweren Depressionen. In ihrer tiefen Trauer sucht die junge Frau Halt und Geborgenheit bei ihrem Freund.

Als Sandra schwanger wird, lernt sie ihren Freund von einer anderen Seite kennen. Unter allen Umständen will er verhindern, dass er Alimente zahlen und Verantwortung übernehmen muss. Er verlangt, dass sie abtreibt, und droht ihr, sie zu verlassen, falls sie seinem Willen nicht nachkommt.

Sandra hat grosse Angst, auch den Freund zu verlieren und dann alleine dazustehen. Angst hat sie auch vor ihrer beruflichen Zukunft: Mit der gekündigten Praktikumsstelle und der abgebrochenen Lehre ist sie in einer prekären Lage. Wie soll sie da für ihr Baby sorgen? So vereinbart sie schliesslich einen Termin für die Abtreibung.

Etwa zur gleichen Zeit wird sie im Internet auf die SHMK aufmerksam. Gerade noch vor der geplanten Abtreibung trifft sie sich mit einer Beraterin in einem Restaurant. Im persönlichen und vertrauensvollen Gespräch fragt die Beraterin die junge Frau, was vor der ungeplanten Schwangerschaft ihre Einstellung zur Abtreibung gewesen sei. Sandra antwortet spontan: «Ich war immer dagegen, weil es Leben ist!» Die Beraterin spricht mit ihr darüber, wie eine Abtreibung für sie zur grossen, lebenslänglichen Last werden kann. Zudem lässt sie die junge Frau wissen, dass eine berufliche Ausbildung auch als Mutter machbar ist und wie mit Unterstützung durch die SHMK ihre materiellen Engpässe überwunden werden können. Als die beiden nach einem langen Gespräch das Restaurant verlassen, sagt Sandra, sie müsse sich die Abtreibung nochmals überlegen und sich alles erneut durch den Kopf gehen lassen.

Seit diesem Treff en meldet sich Sandra während Wochen nicht mehr bei der SHMK. Die Beraterin weiss, wie schwer der Druck auf der jungen Mutter lastet. Diskret teilt sie ihr einfach nochmals mit, dass die SHMK hinter ihr und ihrem Kind steht und ihr gern die nötige materielle und finanzielle Hilfe gewährt. Mehr kann sie nicht tun.

Dann, ein paar Tage später, teilt Sandra der Beraterin ihren Entschluss mit: Sie behält ihr Baby definitiv – auch wenn der Freund es nicht will. Nach jenem Gespräch im Restaurant sei ihr immer bewusster geworden, dass Abtreibung kein Ausweg aus der Angst sein kann. Doch habe sie sich dieser Einsicht lange verschlossen.

Die SHMK verhilft Sandra zur Babyausstattung und greift ihr finanziell unter die Arme. Auch hilft sie der jungen Frau bei der Suche nach einer neuen Lehrstelle, mit der sich ihre Aufgaben als Mutter vereinbaren lassen. Kind und Mutterschaft werden nun für Sandra immer mehr zum Lebensinhalt.

Schon kurz nach der Geburt ihrer Tochter besucht sie ihre Beraterin und sagt ihr: «Ich weiss nicht, wie ich das ohne Sie geschafft hätte. Ich bin Ihnen so dankbar!» Und einige Wochen später kann sie ihr mitteilen, dass die Depressionen ihrer Mutter zurückgegangen sind, weil sie in ihrem Grosskind neue Lebensfreude gefunden hat. Und der Freund? Er hat sie verlassen. Dennoch bereut Sandra ihren Entscheid für das Kind mitnichten, denn, so lässt sie ihre Beraterin wissen: «Meine Tochter ist das Beste, was mir im Leben passiert ist!»