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Demonstration beim Babyfenster in Basel
Demonstration beim Babyfenster in Basel. (Foto: SHMK)

Babyfenster in Basel eröffnet

Am Bethesda Spital in Basel ist am 25. November 2015 ein Babyfenster eröffnet worden. Es weitet somit das einzigartige Angebot der Babyfenster auch auf die Region Basel aus. In diesem Gebiet bot sich das Bethesda Spital wegen seiner zentralen Lage und seiner hochmodernen Geburtsklinik als idealen Standort an.

Das Babyfenster ist ein Angebot medizinischer Nothilfe für Mütter, die sich in einer subjektiv ausweglosen Notlage befinden. Betroffene Frauen können ihr Baby anonym und straflos in sichere Hände geben. Babyfenster haben in erster Linie zum Ziel, Kindsaussetzungen und Kindstötungen zu verhindern. Die Kosten für Einrichtung und Unterhalt des Babyfensters sowie für die Pflege der abgegebenen Kinder werden von der Stiftung getragen.

Alarm nach drei Minuten

Legt eine Mutter ihr Kind ins Basler Babyfenster, aktiviert der Druck des Körpergewichtes auf das Bettchen ein Wärmekissen. Das Babyfenster ist mit einem Mehrfachalarm gesichert. Nachdem die Mutter das Babyfenster wieder geschlossen hat, kann es nicht mehr geöffnet werden, bis der Alarm drei Minuten später losgegangen und vom Dienstpersonal wieder ausgeschaltet worden ist. Dies verhindert, dass Unbefugte ins Babyfenster gelegte Babys entwenden können.

Wie geht es mit dem Baby weiter?

Das Baby wird ärztlich untersucht. Nach der Entlassung aus dem Spital, kommt es zu Pflegeeltern. Die Mutter kann ihr Kind während eines Jahres zurückfordern. Dazu muss sie sich bei der KESB in Basel melden. Kann das Kind nicht zur Mutter zurückkehren, gelangt es zu sorgfältig ausgewählten Adoptiveltern. Bis jetzt sind 16 Babys in Schweizer Babyfenster gelegt worden. In mehr als der Hälfte der Fälle, hat sich die Mutter gemeldet und ihre Identität nachträglich bekanntgegeben.

Diskrete Geburt als Alternative?

In der Berichterstattung über die Eröffnung des Babyfensters in Basel haben nicht wenige Medien die diskrete Geburt als Alternative zum Babyfenster vorgestellt. Die SHMK unterstützt zwar auch die diskrete Geburt, betrachtet sie jedoch nicht als Alternative zum Babyfenster. Probleme bestehen bei ihr nach wie vor bei der Gewährleistung der Anonymität. Dies wäre eher noch bei der echten anonymen Geburt der Fall, die in der Schweiz aber aus gesetzlichen Gründen nicht angeboten werden kann.

Babyfenster im Wallis am Kantonsspital in Sitten

Die SHMK freut sich auch über die Eröffnung des Babyfensters am Kantonsspital in Sitten im Wallis vom 1. Februar 2016. Weitere Informationen dazu erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.