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Findelkinder in der Schweiz

Dank Babyfenstern weniger tot aufgefundene Babys

Die Anzahl Babys, die in der Schweiz tot aufgefunden werden, nimmt seit der Eröffnung des ersten Babyfensters 2001 in Einsiedeln kontinuierlich ab. Diese Entwicklung wird auch in der neuesten Findelkind-Statistik der SHMK bestätigt.

Im Jahr 2001 eröffnete die SHMK mit dem Spital Einsiedeln das erste Babyfenster in der Schweiz. Mittlerweile kommt die SHMK für sechs Babyfenster in unserem Land auf. Dieses Angebot der Babyfenster für Mütter in extremen Notsituationen zeigt Wirkung. Die Zahl der in ein Babyfenster gelegten Kinder (23) nimmt zu, jene der tot aufgefunden Babys nimmt ab. Für die SHMK ist diese erfreuliche Entwicklung den Babyfenstern zu verdanken.

Bekanntlich findet auch der Bundesrat das Angebot von Babyfenstern sinnvoll. In einem Bericht vom Oktober 2016 hat er eine Abwägung zwischen dem Recht des Kindes auf Kenntnis seiner leiblichen Eltern und dem Recht auf Leben bzw. Überleben des Kindes vorgenommen und gesagt: «Die Rettung des Lebens eines Kindes wiegt die Verletzung seines Anspruchs auf Kenntnis der Abstammung bei Weitem auf.» Rund die Hälfte aller abgegebenen Babys haben inzwischen Informationen über ihre leiblichen Eltern.

Neugeborenes tot aufgefunden

In Reconvilier (BE) ist am 17. Januar 2019 auf einem Parkplatz ein totes Baby gefunden worden. Die Umstände, die zum Tod des kleinen Mädchens geführt haben, sind noch nicht bekannt. Fest steht nur, dass das Baby nach der Geburt gelebt hatte. Von Reconvilier aus wären es 60 km bis zum nächsten Babyfenster am Lindenhofspital in Bern gewesen.

Erneut Baby in Babyfenster

Nur drei Tage später, am 20. Januar 2019, wurde erneut ein gesundes Neugeborenes in ein Babyfenster (Basel) gelegt. Der kleine Bub war in der Nacht zuvor zur Welt gekommen und ist gesund. Es geht ihm gut. Mehr Informationen auf: www.babyfenster.ch.