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Marco übernimmt Verantwortung.
Michelle über Marco: «Er hat sich so verändert durch unseren Sohn. Er hilft mir in allem!» (Symbolbild - © SHMK)

«Marco ist kein Typ für Kinder!» – Oder etwa doch?

Für Michelle (21) bricht eine Welt zusammen, als die glückliche Beziehung zu ihrem Freund am Ende ist. Traurig und verzweifelt lässt sie sich mit einem anderen ein, Marco. Nach einem Fest mit reichlich Alkohol passiert es – sie wird von ihm schwanger. Für Michelle ein grosser Schock, soll sie doch in Kürze ihre neue Stelle antreten.

Ihre ganze Perspektive für ein Leben, wie sie es sich vorgestellt hat, ist mit einem Mal bedroht. Was soll aus ihr werden?

Gute Beratung durch Gynäkologin

Michelle erzählt ihrer Gynäkologin, dass sie sich überlegt, die Misere mit einer Abtreibung aus der Welt zu schaffen. Da macht sie die Ärztin, eine Sympathisantin der Stiftung, auf die SHMK aufmerksam.

Michelle sieht sich die Webseite der SHMK an. Die Geschichten von Frauen im Schwangerschaftskonflikt machen auf sie einen starken Eindruck. Sie wählt die angezeigte Telefonnummer und schildert einer Beraterin ihr Leid: «Ich könnte mich umbringen vor Verzweiflung, mich in so eine Lage gebracht zu haben.» Das Kind stehe ihren Plänen völlig im Weg. «Auch traue ich mir nicht zu, es mit dem Kind allein zu schaffen.»

Ihre Rede gerät stets in Stocken, weil Tränen ihre Stimme ersticken. So war es schwierig, die Situation zu besprechen. Die Beraterin schlägt darum ein Treffen in Michelles Region vor, was diese erleichtert annimmt.

Eine lange Reise fürs Leben

Umgehend fährt die Beraterin ans andere Ende der Schweiz, wo Michelle ihr berichtet, was ihre Freundinnen raten: «Marco ist doch ein Partylöwe und überhaupt kein Typ für Kinder. Von ihm erwartest du Unterstützung? Treib doch ab!» Und sie fährt fort: «Warum muss das ausgerechnet mir passieren? Bei mir bricht alles zusammen!»

Die Beraterin erklärt ihr, dass die SHMK dafür da ist, dass dies nicht geschieht. Und sie zeigt ihr auf, wie sich die SHMK für sie einsetzen kann, damit ein Leben mit ihrem Kind möglich ist. Sie sichert Michelle unterstützende Begleitung bis nach der Geburt zu – solange dies nötig ist und sie es wünscht. Während des Gesprächs beruhigt sich Michelle allmählich und es keimt bei ihr der Mut zum Kind auf.

Als Michelle wieder bei der Gynäkologin ist, erobert der Herzschlag ihres Kindes, den sie hört, ihr eigenes Herz. «Ich habe zwar Angst vor allem, was jetzt auf mich zukommt. Aber ich kann gar nicht mehr abtreiben. Ich danke Ihnen so für ihre Beratung und dass sie mir Mut für das Kind zugesprochen haben», sagt sie danach zur Beraterin.

Das Umfeld reagiert besser als erwartet

Michelle rechnet fest damit, dass Marco gleich die Abtreibung verlangt, wenn sie ihm die Lage mitteilt. Tatsächlich: Er kann sich zuerst ein Leben mit Kind überhaupt nicht vorstellen. Doch fasst er sich im Laufe der Zeit. Er besorgt sich sogar eine besser bezahlte Stelle, damit er seinen Teil des Kindsunterhalts beitragen kann. Und er unterstützt Michelle, wo er kann. Sie ist hocherfreut.

Als der Arbeitgeber von Michelles neuer Stelle an sie Erwartungen stellt, die sie als Schwangere nicht erfüllen kann, weist sie ihn, gut informiert durch die Beraterin, auf das Arbeitsrecht hin, worauf er nachgibt.

Michelle fürchtet sich, ihre Eltern zu informieren. Vor allem bangt ihr vor der Reaktion ihres Vaters. In der Tat ärgert ihn die Geschichte. Doch sein Unmut legt sich wieder. Und als ein Gläubiger Michelles von ihrer Schwangerschaft erfährt und darum die gesamte Restschuld sofort zurückfordert, übernimmt ihr Vater sie und erklärt: «Ich will doch, dass es meinem Enkelkind gut geht.» Ja, die Eltern mieten sogar eine Wohnung in der Nähe Michelles, damit sie bei ihr sein können!

«Ich bin mega froh …»

Von der SHMK erhält Michelle viele nützliche Dinge für die Babyausstattung. So ist alles gut vorbereitet, als sie einen gesunden Buben zur Welt bringt.

Die Kehrtwende bei Marco vom Lebemann zum liebevollen Vater geht auch nach der Geburt weiter. «Er hat sich so verändert durch unseren Sohn. Er hilft mir in allem!», lässt Michelle die Beraterin ein halbes Jahr nach der Geburt wissen. «Ich bin mega froh, dass ich das Kind behalten habe!»

Diese Geschichte ist auch verfilmt worden: