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Hilfe für Mutter und Baby.

Tränen retten Leben

Als Claudine (18) den Test macht, zuckt sie zusammen: «Schwanger?! … Bitte nicht! Nicht jetzt!!» Vor ein paar Monaten musste sie ihre Bäckerlehre aus Gesundheitsgründen abbrechen. Seither hat sie eine neue Lehre noch nicht begonnen. Auch ihr Freund ist noch nicht ausgelernt. Im ersten Moment meint Claudine, in ihrer Situation sei eine Abtreibung das Richtige: «Ich hänge ja völlig in der Luft – so im Ungewissen über meine eigene Ausbildung und meine Verdienstaussichten und auch über jene meines Freundes!»

Doch dass sie – in der 9. Woche schwanger – im Ultraschall schon den Herzschlag vernehmen kann, berührt sie tief.

Ihre Mutter reagiert abweisend: «Ich würde abtreiben!» Die Mutter von Claudines Freund hingegen reagiert positiv und macht das junge Paar auf die Notrufzentrale der SHMK aufmerksam. Bald kann ein intensives Gespräch unter sechs Augen stattfinden: die Beraterin der SHMK, Claudine und ihr Freund. Der Freund: «Ich kann doch nicht die finanzielle Verantwortung für ein Kind übernehmen!»
Die Beraterin lässt sich die Situation des jungen Paares genau erklären, geht auf die vorhandenen Bedenken ein. Sie bietet konkrete Hilfe an und vereinbart einen nächsten Termin. Tags darauf ist das Paar bei der kantonalen Schwangerenberatung. Jetzt meldet sich Claudine nicht mehr wie vereinbart bei der SHMK. Ihre Beraterin versucht sie mehrmals zu erreichen. Vergeblich.

Endlich, eine Woche später, ruft Claudine zurück – und berichtet: «Wir hatten unterdessen zwei Abtreibungstermine im Spital! Aber ich musste dort jedes Mal so weinen, dass wir vom Personal heimgeschickt wurden!» Die Beraterin der SHMK ist erleichtert: «Ich gratuliere Ihnen, dass Sie sich für das Leben Ihres Kindes eingesetzt haben. Jetzt kommt mit der nötigen Hilfe alles gut!»

Nun beginnen sich die Nebel zu lichten. Bei Redaktionsschluss steht die Geburt unmittelbar bevor. Alle freuen sich darauf. Die SHMK wird aber auch nach der Geburt für Claudine und ihr Baby da sein, wann immer diese sie brauchen.