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Rebekah: Abtreibungspille eingenommen und gleich bereut.
Rebekah Buell mit ihren Söhnen. Der jüngere wurde im letzten Moment durch ärztliche Behandlung vor der Abtreibung bewahrt. (© Rebekah Buell)

Wirkung der Abtreibungspille stoppen

Am 7. Juni hat das Bundesamt für Statistik die Abtreibungszahlen für das Jahr 2015 veröffentlicht. 70 % der insgesamt 10’255 Abtreibungen wurden medikamentös vorgenommen, also über 7000 in einem Jahr.

Bei einer so hohen Zahl ist damit zu rechnen, dass es Frauen gibt, die schon gleich nach der Einnahme der Pille ihre Entscheidung bereuen. Zu denken ist vor allem an Frauen, die zur Abtreibung gedrängt worden oder bei ihrem Entscheid unsicher gewesen sind.

USA: Internetdienst hilft Frauen

In den USA häufen sich Fälle, in denen Frauen nach der Einnahme der Abtreibungspille mit ärztlicher Hilfe deren Wirkung gestoppt und so ihr Kind gerettet haben. Ein amerikanischer Internetdienst vermittelt solche Behandlungen (AbortionPillReversal. com). Mit seiner Unterstützung haben seit 2012 schon über 200 Mütter ihre Babys am Leben erhalten.

Zu ihnen gehört Rebekah Buell. Sie hatte schlimme Eheprobleme. Gerade als der Scheidungsprozess begann, stellte sie fest, dass sie in Erwartung war. Sie bekam Angst vor einem finanziellen Absturz und entschied sich abzutreiben.

In einer Klinik nahm sie die Pille. Kaum wieder draussen, noch auf dem Parkplatz, bereute sie ihren Entscheid. «Ich dachte an das Baby, das ich in mir trug, und was die Pille ihm antat», sagte Rebekah dem Magazin Pregnancy Help News. Gleich fing sie an, im Internet nach Möglichkeiten zu suchen, die Wirkung der Pille zu stoppen. Sie fand AbortionPillReversal.com und wählte die angegebene Telefonnummer.

Medizinische Behandlung möglich

Wenige Stunden später, war sie bei einem Arzt, der bereit war, die Behandlung vorzunehmen. Rebekah: «Er war optimistisch, aber nicht 100% sicher». Die Behandlung mit Progesteroninjektionen dauerte mehrere Wochen.

Erst nach Beginn dieser Behandlung bemerkte Rebekah, dass ihr zweites Kind am Geburtstag ihres älteren Sohnes abgetrieben worden wäre: «Wie schrecklich, wenn ich es getan hätte!» Sie gebar schliesslich einen gesunden Buben. Rebekah sieht es als ihre Aufgabe an, ihre Erfahrungen bekannt zu machen und so betroffenen Frauen zu helfen.